Sommer im Hexengarten

Ein besonderes Kraut


 

Kaum zu glauben – der Sommer neigt sich schon wieder seinem Ende entgegen.

 

Daher möchte ich es nicht verpassen, noch einen Beitrag für Mirjams Blog-Event „Sommer im Hexengarten“ auf ihrem lesenswerten Blog Miris Hexenküche beizusteuern.

 

Spontan fallen mir eine ganze Menge Kräuter- und Rosen-Rezepte ein und überhaupt könnte ich eigentlich immer etwas über meinen Rosengarten berichten…

 

Meine Wahl ist aber auf ein einziges Kraut gefallen – und zwar, weil gerade dieses Kraut ganz besonders intensiv von den Bienen besucht wird. Mit diesem Kraut im Garten tut ihr nicht nur euch, sondern auch der Insektenwelt etwas Gutes

 


 

 

 

 

Zitronen-Bohnenkraut

Satureja montana ssp. citriodora


Vor zwei Jahren ist dieses Kraut in unser Kräuterbeet eingezogen. Beim Streifzug durch die nahezu unerschöpfliche Kräuterabteilung in einer nahegelegenen Gärtnerei hat es mich wegen seines besonderen Aromas angesprochen. Das Aroma geht ein wenig in Richtung Zitronenthymian, aber mit einer noch intensiveren herb-würzigen, fast scharfen Note.

Es ist ein ausdauerndes Würzkraut; ähnlich wie Salbei, Thymian und Lavendel bildet es einen Halbstrauch, bei dem die älteren Zweige verholzen. Auch hier ist es wichtig, die Pflanze durch einen ordentlichen Rückschnitt im Frühling jung zu halten. Im Sommer erfreut uns das Kraut mit winzigen hellrosa gefärbten Lippenblütchen auf die die Bienen wirklich fliegen! Einmal im Garten etabliert, säht es sich auch ganz gerne selbst aus. Um dies einzudämmen kann man die Pflanze im Spätsommer nach der Blüte leicht in Form schneiden.

Das Berg-Bohnenkraut (Satureja montana ssp. Montana) dagegen sieht nahezu identisch aus, ist aber scharf-würzig und äußerst intensiv im Geschmack. Von den Bienen wird es gleichermaßen umschwirrt und auch die Pflege der Pflanze ist identisch.

Das sogenannte Sommerbohnenkraut (Satureja hortensis) ist milder im Geschmack aber eben nur einjährig.

 


 

Und hier zur Verwendung des tollen Krauts:

 

Im Salat

Zusammen mit anderen zitronigen Kräutern wie Zitronen-Melisse, Zitronen-Thymian und Zitronen-Verbene passt das Zitronen-Bohnenkraut zu prima zu Kopfsalat.

Gemischt mit mediterranen Kräutern wie Salbei, Thymian, Lavendel und Ysop schmeckt es lecker zu gemischtem Eisbergsalat mit Tomaten, Gurken und Paprikas.

 

Für Teemischungen

Bohnenkraut lässt sich problemlos trocknen und als Zutat für Kräutertee-Mischungen verwenden. Besonders das Zitronen-Bohnenkraut passt hier prima zu einem Kräutertee mit Minze, Melisse, Salbei und Lavendel.

Zum Trocknen bündle ich einige etwa 15 cm lange Zweige, umwickle diese mit Blumendraht und hänge die Sträußchen kopfüber auf. Sind die Zweige rascheldtrocken, lassen sich die Blättchen leicht gegen die Wuchsrichtung vom Zweig streifen. Die getrocketen Kräuter bewahre ich in Schraubgläsern auf.

 

Würzsalz mit Zitronen-Bohnenkraut

Eine wahre Aromaexplosion erlebt ihr, wenn ihr das getrocknete Zitronen-Bohnenkraut im Mörser fein zerkleinert. Das Würzsalz stelle ich nach Bedarf frisch her, indem ich 2 EL Kraut mit knapp 1 EL grobem (Meer-)Salz im Mörser fein vermale.

 

Backofen-Kartoffeln mit Zitronen-Bohnenkraut

 

Zutaten pro Portion:

ca. 3-4 gewaschene, geviertelte möglichst junge Kartoffeln

1-2 EL Oliven- oder Sonnenblumenöl

1 TL Zitronen-Bohnenkraut-Würzsalz

1 TL frisches, kleingeschnittenes Zitronen-Bohnenkraut

Ggf. etwas Pfeffer

 

Backofen auf 200 Grad Umluft vorheißen

Das Öl mit dem Würzsalz und ggf. Pfeffer mischen und in einer Schüssel mit den Kartoffelvierteln mischen, sodass diese rundherum mit dem Würzöl benetzt sind. Die Kartoffeln auf einem Backblech mit Backpapier verteilen und in den Backofen schieben. Nach 10 min eventuell Umluft ausschalten und die Temperatur auf 180 Grad reduzieren. Die Kartoffeln mit dem frischen Zitronen-Bohnenkraut bestreuen und noch ca. 5-10 min weiterbacken.

Die Kartoffeln passen prima als Beilage zu Fleisch oder zu Kräuterquark

Probiert doch mit diesem tollen Gewürzkraut einfach mal aus, zum Beispiel die ersten frischen Trieben zum Würzen von gebratenem Spargel!

  


 

Und nicht zuletzt sind die duftenden Zweige besonders während der Blüte ein hübscher Begleiter in Rosensträußen, die ich mir besonders im Früh- und Spätsommer gerne ins Haus hole!

Und wer kein Plätzchen mehr im Kräutergarten frei hat…auch in Natursteinmauern und als Rosenbegleiter macht das (Zitronen-)Bohnenkraut eine gute Figur!

Ich hoffe ich habe euch etwas inspirieren können und zum experimentieren mit diesem tollen Bienenmagnet angeregt!

 

 


Rosen Hexenrosengarten Rosenblog Herz

 

Einen wunderschönen Altweibersommer wünscht euch

  

Christine aus dem Hexenrosengarten



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Kommentare: 6
  • #1

    Miri (Mittwoch, 06 September 2017 21:07)

    Liebe Christine,

    wie schön, wieder aus deinem Garten zu lesen! Und dann noch mit so einem schönen Beitrag zu so einer zauberhaften Pflanze. Auf meinem Balkon waren dieses Jahr zum ersten Mal ein Berg- und ein Sommerbohnenkraut dabei und sowohl ich als auch die Bienchen hatten viel Freude daran. Das Bergbohnenkraut nehme ich gerne als Thymianersatz. Meines schmeckt nämlich sehr Thymol-haltig, aber total lecker. Die zitronige Variante stelle ich mir auch sehr lecker-aromatisch vor. Wahrscheinlich geht sie auch etwas in die Richtung wie der Zitronenthymian. In den hatte ich mich dieses Frühjahr in der Gärtnerei verliebt. Leider hat er sich nicht so wohl gefühlt in seinem Topf. Und deine Backofenkartoffeln muss ich demnächst mal ausprobieren, wenn auch mit meinem Bohnenkraut. Frische Kräuter sind einfach etwas so feines. Da braucht es gar keine aufwändigen Gerichte, um richtig genießen zu können.

    Ganz lieben Dank noch einmal für deinen Beitrag! Und ich würde mich freuen, bald wieder von dir und deinem Hexenrosengarten zu lesen.

    Liebe Grüße,
    Mirjam

  • #2

    gartenbienenweide (Montag, 16 Oktober 2017 22:51)

    Liebe Christine,
    dein Post über das Zitronen-Bohnenkraut ist sehr interessant. Ich habe nur "normales" Bohnenkraut im Garten, es aber fast noch nie verwendet. Aber ich werde mir deinen Rezeptvorschlag merken.
    Liebe Grüße
    Agnes

  • #3

    Claudia (Freitag, 20 Oktober 2017 19:48)

    Hallo Christine

    Ich wusste gar nicht, dass es verschiedene Bohnenkrautarten gibt. Das Zitronenbohnenkraut hört sich super an. Hast du es auch schon im Bohnensalat versucht?
    Das muss ich mir notieren und 2018 mal danach Ausschau halten.
    Schönes Wochenende
    Claudia

  • #4

    Hexenrosengarten (Dienstag, 24 Oktober 2017 19:35)

    Hallo Claudia,

    mein Bohnenkraut (ich habe auch das "normale") wird eigentlich nur zweckentfremdet :-) aber dem Bohnensalat gibt das Zitronen-Bohnenkraut sicher auch eine besondere Note.
    Viel Erfolg beim Stöbern nächstes Jahr !

    Liebe Grüße
    Christine

  • #5

    Frau Sonnenhut (Samstag, 09 Dezember 2017 10:52)

    Liebe Christine,
    ich komme immer wieder mal vorbei um mich an deinen schönen Rosenbildern zu erfreuen und möchte dir heute ein paar liebe Grüße dalassen. Ich hoffe, du hast eine wunderschöne Adventszeit mit vielen erfüllenden und entspannenden Stunden in denen du all die Dingen tun kannst, die dir gut tun. Alleine oder mit den Menschen die dir nahe stehen.

    ♥∗☆❄★❄☆∗♥
    Herzlich grüßt
    Uschi

  • #6

    Claudia (Mittwoch, 09 November 2022 15:39)

    Hallo Christine,
    von einem Zitronenbohnenkraut habe ich bis eben noch nie gehört. Das klingt spannend und ich werde mir auf jeden Fall welches besorgen.
    Viele Grüße
    Claudia