Louise Odier
Bourbonrose
Margottin
1851
Unsere heutige Adventsrose gehört zu den Bourbonrosen.
Diese Klasse Alter Rosen sind etwa Anfang des vorletzen Jahrhunderts
aus einem Zufallssämling auf der Insel La Réunion entstanden.
Die Insel hieß damals noch Île de Bourbon, so kommen diese Rosen zu ihren Namen.
Louise Odier hat eher zarte Blätter, die mittelgrün gefärbt und matt sind.
Der Austrieb ist hellgrün und samtig,
nur die leicht gesägten Blattränder haben einen roten Rand.
Dazu hat sie anfangs rötliche Blattstiele und rote Stacheln.
Die fast kugelige Kospe ist dunkel rosa-rot gefärbt.
Hier sehen wir nicht etwa gefährliche Schädlinge auf der Knospe,
sondern (leckeres?) Meisenfutter,
welches von den Meisen im Frühling eifrig gesammelt wird,
um die Schnäbelchen des Nachwuchses zu stopfen.
Louise Odier wird in der Regel als Strauchrose gehandelt,
erreicht aber aufgebunden eine beträchtliche Höhe von
gut 3 Metern und kann wunderbar als Kletterrose verwendet werden.
Auch für einen Obelisken ist sie gut geeignet.
Wer sie als Strauchrose benutzen möchte, muss damit rechnen, dass sie stark überhängt
oder aufgebunden werden muss.
Auf unserer Terasse übernimmt fungiert sie als Sichtschutz zum Nachbargrundstück
und macht sich ganz schön breit...
Als "Rankgerüst" genügen hier einige diagonal gespannte Edelstahlseile,
welche von den Pflanzen völlig verdeckt werden.
Ihr wundervoller Duft erfüllt die ganze Terasse,
insbesondere an sonnigen Vormittagen.
Der Duft lädt zum Verweilen ein -
schnell ist ein Terassenstuhl hierher gestellt
um bei einer kurzen Pause den Duft zu genießen.
Entsprechend ihres betörenden Dufts ist auch der Geschmack der Blütenblätter.
Für die Verwendung in der Küche ist sie gut geeignet -
für getrocknete Blütenblätter im Tee, für Rosengelee oder andere Köstlichkeiten.
An unserer Terasse teilt sich Louise Odier den Sichtschutz mit der Kletterrose New Dawn,
welche im Blühbeginn etwas später ist.
Obwohl Louise Odier gefüllte Blüten hat, bildet sie zuverlässig Hagebutten,
wenn sie nach der Blüte nicht geschnitten wird.
Je nach Witterung setzt sie allerdings nach der Blüte manchmal Sternrußtau an,
dann schneide ich die Pflanze großzügig zurück.
Nach dem Rückschnitt treibt sie zuverlässig und gesund wieder aus und bildet auch neue Knospen.
Inzwischen übernimmt dann New Dawn die Hauptrolle, sodass keine unschöne Lücke entsteht.
Im September sind die ovalen Hagebutten noch grün.
Bei schönem Herbstwetter schaffen sie es aber durchaus noch, eine hellrote Färbung anzunehmen.